Die Rosskastanienminiermotte (Cameraria ohridella), auch Balkan-Miniermotte genannt, ist ein Kleinschmetterling aus der Familie der Miniermotten. Die Raupen und Puppen entwickeln sich fast ausschließlich in den Blättern der weißblühenden Gewöhnlichen Rosskastanie, die rotblühenden Kastanien (Purpurkastanien) werden in der Regel nicht befallen. Der Falter hat eine Körperlänge von 2 bis 3 mm mit Vorderflügeln in bräunlich, orangen Tönen. Auffällig sind die langen Fransen am äußeren Ende der Hinterflügel. Es werden sechs, gelegentlich sieben Larvenstadien gebildet, wovon vier bis fünf fressend sind. Die Weibchen legen zwischen 20 bis 80 Eier einzeln an der Oberseite der Blätter ab. Die ersten schlüpfenden Larven der drei aufeinanderfolgenden Generationen pro Jahr, die im April/ Mai, Juli und Mitte August bis Ende September fliegen, beginnen dann je nach Witterungsverlauf ab Mitte/Ende April bzw. Anfang Mai mit dem Minierfraß in den Blättern.
Der Befall beginnt zumeist in den unteren Baumregionen. Spätere Generationen befallen dann auch, je nach Schädigungsgrad der unteren Blätter die oberen Baumkronen. Die Fraßgänge (Minen) der Larven führen zu einer schnellen Braunfärbung und damit zum langsamen Welken der Blätter schon im Sommer. Dies führt zu einer Schwächung des Baumes, da die Photosynthese unterbrochen wird. Die Bäume können weniger Nährstoffe aufnehmen und die Blätter werden anfällig für Pilzerkrankungen, v.a. Blattbräunepilze, die oft mit dem Mottenbefall einhergehen. Im September erfolgt noch eine weitere Eiablage der 3. Generation.